Gesellschaft  "Possev"
 für deutsch - russische Völkerverständigung e.V.

     


deusche version russische version



 Home

 Gesellschaft

 Bibliotek
 Chor
 Vorträge
 Reise

  Verlag "Possev"

 Bücher

 NTS  

 Fotoarchiv

 Wegbeschreibung

 Links

 Kontakt



Entstehung: NTS sind die Initialen der Organisation "Narodno-Trudovoj-Sojuz", in deutscher übersetzung lautet dies ungefähr: "Volksbund der Schaffenden". In deutschen Texten wird NTS oft als "Bund russischer Solidaristen" übersetzt. Diese Organisation wurde in den frühen 30-iger Jahren von der neuen Generation der russischen Emigration gegründet. Den vorwiegend militärischen Kampf der Weissen Armee gegen den herrschenden Bolschewismus in Russland wollte man nunmehr mit anderen Mitteln, vor allem auf ideologischer Ebene fortsetzen. Der wichtigste Unterschied zu allen anderen russischen politischen Organisationen im Ausland bestand aber darin, daß der NTS davon ausging, seine Ziele nur durch den direkten Kontakt mit der Bevölkerung in der Sowjetunion erreichen zu können. Dieser Kontakt mit dem Mutterland, wurde seit den 30-iger Jahren bis in die Epoche der Perestrojka aufrechterhalten.

Mitglieder: In den meisten Zeitabschnitten hatte der NTS nur einige Hundert Mitglieder. Die Zahl der vollzeitig beschäftigten aktiven Mitglieder betrug sogar höchstens ein paar Dutzend. Gegenüber dem "utopischen" Ziel - der Befreiung Russlands - war dies eine sehr geringe Zahl.
Ideologie: Der NTS war gleichsam ein Antipode des Sowjetsystems: klein an Zahl, mittellos und auf Spenden angewiesen, nicht auf Gewalt und Waffen setzend, sondern auf Information und innere Überzeugung, auf die Vielfalt politischer Ansichten anstelle einer ideologischen Monokultur. Auch innerhalb des NTS reichten die persönlichen Ansichten von einer konstitutionellen Monarchie bis hin zur typisch westlich-liberalen Einstellung. Gerade dies ermöglichte - trotz unvermeidbarer innerer Spannung - in allen geschichtlichen Phasen die Erarbeitung eines ausgewogenen politischen Programms, dem das Solidartätsprinzip zugrunde lag, das im Gegensatz zum materialistischen Menschenbild vom Guten im Menschen ausgeht.

Reaktionen des sowjetischen Staates: Trotz seiner zahlenmäßigen Bedeutungslosigkeit wurde der NTS von der kommunistischen Regierung als "Feind Nr. 1" betrachtet (Ju. Andropov, 1967, Rede vor KGB Mitarbeitern) und mit allen Mitteln verfolgt: Mord- und Bombenattentate, Entführungen, diplomatische Proteste, Versuche der Infiltration, Verleumdungen u.s.w. Einen Nachhall der Letzteren kann man noch heute in einigen Publikationen im Osten wie auch im Westen beobachten.

Die wichtigsten Etappen:
Vor dem Krieg:
Erarbeitung einer politischen Position, die die Extreme des Faschismus und Kommunismus verwirft und die Auswüchse des reinen Liberalismus vermeidet. Erste persönliche Kontakte mit der Bevölkerung im kommunistischen Russland über die hermetisch geschlossene Grenze hinweg.
Während des II Weltkrieges:
Trotz Verbot und Verfolgung durch die Gestapo Aufbau von NTS-Gruppen in deutschbesetzten Gebieten und Gründung der ROA (Russischen Befreiungsarmee), die gegen den Willen von Hitler von einigen deutschen Militärs (darunter Graf von Stauffenberg) gefördert und gedeckt wurde. Unmittelbar nach dem Krieg (1945/46): Rettung Hunderter von sowjetischen Soldaten, die in deutsche Gefangenschaft geraten sind und an die Sowjets ausgeliefert werden sollten.
Nach dem Krieg:
1946 Gründung eines eigenen Verlages "Possev" ("Saat") und 01.02.55 Registrierung des NTS am Amtsgericht von Bad Homburg v.d.H. Herausgabe von russischen Büchern und Zeitschriften für Leser im Westen und vor allem in der UdSSR, Massive Informationsvermittlung nach Osten über Flugblätter (Ballonaktionen) und Radio Persönliche Kontakte vor allem über Ost-Berlin. Seit den 60-iger Jahren: Bildung von NTS-Gruppen in der Sowjetunion, Unterstützung der Dissidentenbewegung. Der Kontakt vor allem über den neuen Tourismus von Ost nach West und von West nach Ost. Seit den 90-iger Jahren: Aktive Teilnahme vor allem durch Publikationen an der allmählichen Festigung der relativen Demokratie in Russlands.


Gesellschaft  "Possev" e.V.
Flurscheideweg 15,  
D - 65936 Frankfurt a.M., 
Tel.:  069/34-12-65 Fax: 069/34-38-41
E-mail: Possev-Ffm@t-online.de